8 Gründe, warum sich Facebook womöglich nicht für Sie eignet, um neue Kunden zu gewinnen
Sie haben eine Facebook Seite.
Und die Besucher fangen an, sie zu liken, hinterlassen einen Kommentar, teilen einen Beitrag und Sie denken:
Es geht voran.
Social Media gehört ja praktisch zum guten Ton als Unternehmensgründer, wenn Sie mehr Kunden gewinnen wollen. Irgendwann sind es 50 Fans.
Mehr oder weniger schnell, dennoch. Sie freuen sich. Verständlicherweise.
Haben Sie es deshalb geschafft, 50 neue Kunden zu gewinnen? Nein.
Schlimmer noch.
Wahrscheinlich wird keiner dieser Kontakte je bei Ihnen kaufen.
Sie fragen sich, ob Sie etwas falsch machen und stecken noch mehr Arbeit in die Sache. Sie investieren. Sie probieren.
Doch das hilft Ihnen nicht, aus Ihren Aktivitäten Umsatz zu generieren.
Haben Sie je darüber nachgedacht, dass Facebook womöglich nicht das richtige Werkzeug ist, mit dem Sie Ihre Zielkunden gewinnen?
Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen.
Wir nennen Ihnen die acht wichtigsten.
#1 Sie haben keinen Plan und keine Exit-Strategie.
Facebook ist wie jedes andere Marketing-Tool: Wenn Sie es zur Kundengewinnung nutzen wollen, brauchen Sie einen Plan.
Sie müssen sich fragen:
- Wie viel Zeit wollen Sie investieren?
- Was wollen Sie wann, wie oft posten?
- Wie messen Sie Ihren Erfolg?
Facebook-Likes zu zählen, reicht nicht. Sie müssen regelmäßig Statistiken verfolgen, wie viele Besucher auf Ihrer Webseite landen, sich im Newsletter eintragen oder kaufen. Dadurch erst können Sie feststellen, ob Sie sich Ihrem Ziel nähern.
Womit wir beim wichtigsten Aspekt eines guten Plans sind: Er hat ein Ziel. Da sage ich Ihnen natürlich nichts Neues. Doch ein gutes Ziel zeigt Ihnen nicht nur, wann Sie erfolgreich sind.
Es zeigt Ihnen auch, wann Sie aussteigen sollten – das ist Ihre Exit-Strategie.
Fragen Sie sich: Unter welchen Umständen beende ich die Sache? Und legen Sie Kriterien dafür fest.
Das bewahrt Sie davor, zu viel Zeit zu investieren in etwas, das schlechte Ergebnisse bringt.
#2 Sie erreichen nicht die entscheidenden Menschen.
Bei vielen Unternehmern wird die Facebook-Seite zunächst von der Familie, Freunden und Netzwerkpartnern geliked. Und bei jedem Netzwerktreffen werden es mehr Kontakte.
Doch das hilft Ihnen nicht, neue Kunden zu gewinnen.
Meine Schwägerin und meine beste Freundin mögen unsere Artikel. Doch die eine ist Bilanzbuchhalterin und die andere Freelancer im Copywriting.
Da ist es unwahrscheinlich, dass sie sich je für einen unserer Kurse anmelden. Egal, wie intensiv die Interaktion ist.
Stellen Sie sich folgendes vor:
Sie sind auf der Weihnachtsfeier mit Arbeitskollegen, Ihren Cousins und Cousinen, Yoga-Kurs-Mitstreitern, den Bekannten aus dem letzten Urlaub und jemand steht plötzlich auf und sagt: Übrigens, ich gebe kommende Woche einen Workshop. Seid Ihr dabei?
Es muss schon exakt DAS sein, wonach Sie seit langer Zeit suchen, damit Sie spontan zusagen, oder?
Doch es gibt noch einen Grund, warum Sie die entscheidenden Menschen nicht erreichen.
#3 Ihre Kunden mögen Facebook nicht.
Sind Sie sicher, dass Ihre Kunden einen Facebook-Account besitzen?
Falls nicht, erreichen Sie sie nicht. Was logisch ist, aber dennoch leicht übersehen wird.
Der zweite Grund, warum Sie Ihre Zielkunden womöglich nicht über Facebook gewinnen: Diese Kunden arbeiten. Und wenn sie nicht arbeiten, sind sie trotzdem nicht auf Facebook.
Ein Kunde sagte uns: Meine Freizeit verbringe ich mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern.
Eine andere Kundin: Das bringt mir nichts…
Wieder eine andere Kundin: Ich gehe lieber mit meinem Hund spazieren.
Ja, es sind unendlich viele Menschen in Facebook unterwegs. Und sind es (zahlende) Kunden? Das ist die entscheidende Frage.
Sprechen Sie mit Ihren Kunden – und hören Sie gut zu. Dann wissen Sie, was zu tun ist.
#4 Social Media wird mehr und mehr zu einer werbenden Plattform.
Mit unterschiedlichen Auswirkungen:
- Jeder kann Likes kaufen. Was die Aussagekraft relativiert.
- Die Werbung, die Sie selbst erhalten, steigt mit der Anzahl Ihrer Likes.
Und das kann zeitintensiv werden.
Ein Grund, warum ich Xing vor einiger Zeit kündigte war die Menge der ungebetenen Werbung: E-Mails, nicht angeforderte Newsletter, Werbeanrufe.
Ich habe nichts gegen gute Werbung. Im Gegenteil. Doch das war diese Werbung nicht.
Ich habe weder vor Chinesisch zu lernen (nichts gegen die Sprache), noch bin ich (dramatisch) übergewichtig oder möchte mit Wildfremden über (partnerschaftliche) Herausforderungen sprechen.
Ähnlich es mit Facebook.
#5 Die Reichweite ist nicht zufriedenstellend.
Jeff Bullas, einer der führenden Social Media Experten beziffert die Reichweite für Facebook mit 2,71 %. Und zwar bezogen auf die vorhandenen Facebook-Fans.
Also nur 2,71% Ihrer gesamten Empfänger sehen Updates in den Newsfeeds.
Facebook in the last 12 months has continued to tighten the screws on organic reach with few as 2.71% of fans seeing your updates in their newsfeed.
Organic or free reach tactics are getting harder to achieve. Here is a chart showing the decline of organic reach in just 5 months.
Die Grafik verdeutlicht, dass es ohne Bezahl-Traffic kaum möglich ist, alle seine Fans zu erreichen. (Klick führt zum Artikel.)
Ja, andere Quellen sprechen von anderen Reichweiten, wie beispielsweise Hootsuite.
„Mit Ende 2020 ist die organische Reichweite immer noch rückläufig. Die durchschnittliche Reichweite für einen organischen Facebook-Post ist auf 5,2 % gefallen. (Zur Erinnerung: Ende 2019 lag sie bei 5,5 % und im Jahr davor noch bei 7,7 %.)“
Falls Ihre Nachricht potentielle Kunden erreicht, wird sie schnell überlagert von anderen Nachrichten.
Das ist bei Newslettern anders.
Ich weiß von Lesern und Kunden, dass sie unsere Newsletter aufheben, ausdrucken, am Wochenende lesen. (Was wir sehr zu schätzen wissen, das nur am Rande…).
Hat das mit der Qualität eines Newsletters zu tun?
Absolut. Dennoch.
Denn egal, wie großartig Ihr Content ist – wenn er gegen Katzenvideos konkurrieren muss, wird es schwer. Es ist leichter, zögerliche Interessenten durch überzeugende Inhalte im Newsletter zu Kunden zu machen.
#6 Sie bauen Ihr Marketing-Haus auf geliehenem Grund.
Wem die Plattform gehört, der macht die Regeln:
- Wenn Ihnen jemand auf Facebook folgt, ist es der potentielle neue Kunde von Facebook, nicht von Ihnen. Die nächste Änderung im Facebook-Algorithmus kann zu Veränderungen führen, die Sie nicht kennen.
- Als 2014 Google-Authorship abgeschafft wurde, ahnten das vor allem nicht diejenigen, die ihre Marketing-Strategie darauf aufgebaut hatten.
- Ein Grund für den Erfolg von Twitter waren 672 Millionen Fußballweltmeisterschaft-Tweets. Analysten gehen davon aus, dass sich zwei Drittel dieser Nutzer bis Ende 2014 wieder abmelden werden.
Das bedeutet: Wenn Sie Kunden gewinnen wollen auf einer Plattform, die nicht Ihnen gehört, gehen Sie ein Risiko ein. Das können Sie nicht vermeiden – doch Sie sollten es streuen.
Was uns wieder zum Grund Nr. 1 zurück bringt, der Planung…
#7 Es gibt erfolgreichere Formen der Kundengewinnung.
Viele Marketing-Strategien eignen sich für Solo-Unternehmer besser als Facebook, beispielsweise Newsletter- oder Artikel-Marketing. Das belegen die Statistiken einer Publikation in Forbes.
In 2017, dem Erstellungsdatum dieses Artikels, hieß es noch:
Prognosen haben gezeigt, dass schon in 2017 rund 4,9 Milliarden E-Mail Accounts existieren werden.
Um das für Sie in eine Perspektive zu bringen: Das sind 3x mehr als alle Facebook und Twitter-Accounts zusammen.
Tatsächlich sind die aktuellen Zahlen (2021) höher.
Die Hälfte der Menschheit nutzt mittlerweile E-Mail. Seit 2018 erhöhte sich die Zahl um 100 Millionen.
(Den gesamten Report können Sie hier nachlesen.)
Und auch wenn man Zahlen misstraut, fällt bei der Recherche zu diesem Thema eines auf:
Social Media erweckt den Eindruck, als wäre es leicht, damit neue Kunden zu gewinnen. Doch das ist es nicht.
Wir wollen nicht verhehlen, dass auch Newslettermarketing erlernt werden muss. Wir haben viel Geld in Weiterbildung (und in Tests) investiert, bis wir über unsere Newsletter zuverlässig Umsatz erzielten.
Doch die größte Gefahr bei externen Platformen liegt darin, dass jemand anderer die Kontrolle über Ihre Besucherströme hat. Sie wollen Ihr Business nicht auf geliehenem Grund bauen.
Das macht Sie abhängig von Änderungen, technischen Problemen oder Updates, die Ihnen womöglich nicht gefallen.
#8 Ist es das, was Sie wirklich wollen?
Facebook, Twitter, LinkedIn, Instagram, Pinterest, TikTok und, und, und.
Wenn Sie Solo-Unternehmer oder ein kleines Unternehmen sind, müssen Sie sich begrenzen. Und zwar auf die erfolgreichsten Marketing-Aktivitäten.
Hier startet das Problem.
Was sind Ihre erfolgreichsten Marketing-Aktivitäten?
Und wenn Sie Ihre Zahlen kennen – wissen Sie, ob sich die einzelnen Aktivitäten gegenseitig übertrumpfen?
Aufmerksamkeit ist das wichtigste Gut bei der Neukundengewinnung. Jeder Link mehr auf jeder gegebenen Seite lenkt die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung.
Die Frage ist: Ist es die Richtung, die Sie wollen?
Interviews mit unseren Kunden brachten uns darauf, dass die Mehrheit an Facebook nicht interessiert ist. Verständlich, denn wer selbständig ist und gut zu tun hat, hat wenig Zeit.
Doch eines haben die Interviews gebracht.
Für die Zukunft planen wir andere Formen des Austauschs, die durch unsere Kunden angeregt wurden. Denn diese Menschen sind es schließlich, die zählen.
Zusammenfassung
Wir sagen nicht, dass Sie Facebook aus Ihren Strategien neue Kunden zu gewinnen streichen sollten. Es ist lediglich gut, zu wissen, worauf man sich einstellen sollte.
Und sich nicht einlullen lassen von Empfehlungen oder Trends. Sie müssen schauen, ob es eine gute Strategie für Sie ist. Denn Ihre Zeit ist kostbar.
Und falls ich Sie neugierig gemacht habe, hier geht es zu unserem Kurs, Newsletter Profits, in dem wir Schritt-für-Schritt zeigen, wie erfolgreiches Newsletter-Marketing funktioniert.
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