Mindset als Business-Inhaber: Welches benötigen wir und wie bekommen wir es?

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Ihr Mindset bestimmt mehr als alles andere darüber, ob Sie es schaffen - oder nicht.

Das Mindset als Business-Inhaber ist wichtig. Aber wie sieht das aus? Ist es die auf „Umsatz, Geldverdienen und Cash, ohne-Rücksicht-auf-Verluste“ 120 Stunden-pro-Woche Mentalität eines Elon Musk?

Oder ist mehr „vom-Sofa-aus-lässt-sich-prima-Kohle-machen“ und das in vier Stunden in der Woche?

Eine wichtige Frage.

Doch bevor wir beantworten können, welches Mindset wir als Business-Inhaber benötigen, müssen wir einen Schritt vorher starten.

Wir müssen beantworten, was Mindset überhaupt ist – oder was es bedeutet.

Denn wenn wir ehrlich sind, ist Mindset eines dieser Wörter, das wir oft verwenden und bei dem dennoch unklar bleibt:

Was bedeutet es eigentlich?

2 x 3 macht 4 Widdewiddewitt und Drei macht Neune!! Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt ….

Mindset ist das, wie wir uns die Welt machen. Oder präziser, wie wir sie uns denken. Denn Mindset ist unser Denkansatz und damit eine Sammlung von Überzeugungen, die prägen, wie wir die Welt und uns selbst verstehen.

Unser Mindset beeinflusst, wie wir in bestimmten Situationen denken, fühlen und handeln. Und spätestens jetzt wird deutlich, warum Mindset als Business-Inhaber so wichtig ist.

Denn wenn Mindset beeinflusst, wie wir in bestimmten Situationen denken, fühlen und handeln, beeinflusst das unseren Erfolg entscheidend.

Die zwei Arten von Mindset.

Carol Dweck, Psychologin an der Stanford University, fand heraus, dass unsere persönlichen Überzeugungen eine entscheidende Rolle dabei spielen, was wir wollen und ob wir es erreichen.

Laut Dweck ist unser Denkansatz – unser Mindset – maßgeblich dafür verantwortlich, welche Ziele wir uns setzen und was wir generell im Leben erreichen.

Gemäß Dweck gibt es zwei grundlegende Denkansätze: Das „Fixed Mindset“ und dass „Growth Mindset“.

Mit einem „Fixed Mindset“, glauben Sie, dass Ihre Fähigkeiten „fix“ sind und Eigenschaften nicht verändert werden können. Womöglich glauben Sie auch, dass allein Ihr Talent und Ihre Intelligenz zum Erfolg führen und keine Anstrengung erforderlich ist.

Beides schränkt Sie und Ihre Entwicklung ein.

Haben Sie ein „Growth Mindset“, glauben Sie, dass Ihre Talente und Fähigkeiten im Laufe der Zeit durch Anstrengung und Ausdauer entwickelt werden können.

Sie glauben nicht unbedingt, dass jeder zum Stephen Hawkins oder Ludwig van Beethoven werden kann, nur weil er es versucht. Sie glauben jedoch, dass jeder intelligenter oder talentierter werden kann, wenn er daran arbeitet.

Unterschiede zwischen Growth und Fixed Mindset.

 

Fixed Mindset.

Entweder bin ich gut darin oder nicht.

So bin ich nun mal. Das kann ich nicht ändern.

Wenn man hart arbeiten muss, hat man die Fähigkeit nicht.

Wenn ich es nicht versuche, werde ich nicht scheitern.

Diese Stellenposition ist völlig außerhalb meiner Liga.

Growth Mindset.

Ich kann alles lernen, was ich möchte.

Ich entwickle mich ständig weiter.

Je mehr man sich herausfordert, desto klüger wird man.

Ich scheitere nur, wenn ich aufhöre zu versuchen.

Diese Stellenposition sieht anspruchsvoll aus. Ich bewerbe mich einfach dafür.

Woher kommen diese beiden Ausprägungen im Mindset?

Wie so oft kommen sie daher, was wir im frühesten Alter gelernt haben. Haben unsere Eltern allein die Ergebnisse unserer Anstrengungen gewürdigt – also die ersten Preise oder die durchschlagenden Erfolge – ist es wahrscheinlicher, dass ein Kind ein Fixed Mindset entwickelt.

Hinzu kommt noch, wie Eltern selbst ihre eigenen Talente und Fähigkeiten sehen: Als etwas, dass man immer weiter fordern und ausbauen kann oder nicht.

Haben unsere wichtigsten Bezugspersonen jedoch speziell unsere Anstrengungen auf dem Weg zu einem Ziel gewürdigt, ist es wahrscheinlicher, dass wir ein Growth Mindset entwickeln.

Wir lernen auf diese Weise nämlich, dass wir selbst maßgeblichen Einfluss darauf haben, ob wir in einer Sache Fähigkeiten entwickeln und besser werden. Und das spornt uns dazu an, die Anstrengung des Lernens und Übens auf uns zu nehmen.

Mindset als Business-Inhaber: Beispiele.

Stellen Sie sich vor, Sie machen ein Coaching oder Training und Ihr Coach oder Trainer schlägt eine bestimmte Vorgehensweise vor, die sich in seiner Beratungspraxis als sehr erfolgreich herausgestellt hat.

Dann gibt es zwischen den beiden Mindsets zwei sehr unterschiedliche Reaktionen.

Jemand mit einem Fixed Mindset wird etwas sagen wie:

Das funktioniert bei mir nicht.

Das haben wir schon immer so gemacht.

Das ist doch nur neumodisches Zeugs … vielleicht auch: Das kann ich nicht.

Ein Coachee mit dem Growth Mindset sagt wahrscheinlich:

Das klingt interessant. Das habe ich so noch nicht gehört, das probiere ich mal.

Ich bin gespannt, ob ich das hinbekomme.

Noch ein Beispiel.

Beim Fixed Mindset ist die Angst vor Blamage groß. Was dazu führt, dass speziell als Solo-Unternehmer Dinge zuweilen nicht getan werden, weil jemand Angst davor hat, wie das aussieht.

Die Sorge um das eigene Image ist also größer als die Neigung, etwas Wichtiges für sein Business umzusetzen oder auszuprobieren.

Und es ist nicht so schwer, sich vorzustellen, dass dieses Mindset als Business-Inhaber langfristig den Erfolg beeinträchtigen kann.

 

Ob du denkst, du kannst etwas oder du kannst es nicht – du wirst immer Recht behalten. Henry Ford.

 

Der Einfluss von Mindset, wenn Sie eine Firma haben.

Unser Mindset spielt also eine wichtige Rolle dabei, wie wir mit den Herausforderungen im Leben und als Business Inhaber umgehen.

Haben wir als Kinder ein Growth Mindset, sind wir offen dafür, Neues zu entdecken, wollen lernen und empfinden Probleme auf dem Weg als ein Anzeichen dafür, dass wir noch etwas benötigen, um diese Sache meistern zu können.

Als Erwachsene können Menschen mit dem „Wachstums-Denkansatz“ leichter mit Herausforderungen oder Rückschlägen umgehen. Sie werfen weniger schnell das Handtuch hin, sondern sehen diese Dinge als Chance zu lernen und zu wachsen.

Menschen mit Fixed Mindset neigen dazu leichter aufzugeben oder sie beginnen eine Aufgabe gar nicht erst.

Carol Dweck schreibt in ihrem Buch: Mindset: The New Psychology of Success: „Menschen mit Fixed Mindset sind ständig auf der Suche nach der Anerkennung anderer. Um sich selbst zu beweisen, dass sie wertvoll sind – aber auch anderen Menschen.“

Und das kann einen Teufelskreis starten, denn der Aufbau eines Business ist nicht leicht und wird immer mit größeren oder kleineren Aufs und Abs verbunden sein.

Persönlicher Ballast kann uns daran hindern

  • die richtigen, angemessenen Entscheidungen zu treffen
  • Aufgaben in unserem Business umzusetzen, die wir umsetzen müssen, (speziell Verkauf & Marketing)
  • Beziehungen zu Kunden, Kollegen oder Mitarbeitern zu pflegen, die auf Wachstum ausgerichtet sind.

Quiz: Welches Mindset habe ich?

Das vorweg: Welches Mindset wir haben ist ganz sicher auch von der Tagesform abhängig. War unser Tag besonders stressig oder sind die Belastungen, die wir erleben besonders stark, dann sind wir auch weniger flexibel.

Und Flexibilität ist eine der Eigenschaften, wenn es um ein Growth Mindset geht.

Hinzu kommt: Wir können unser Mindset ändern.

Das geht nicht über Nacht, weil Veränderung etwas Zeit kostet.

Mit dieser Vorinformation, hier unser Test (angelehnt an Fragen von Verywellmind).

Welches Denkmuster habe ich? Ist es mehr Growth Mindset oder mehr Fixed Mindset?

Um das herauszufinden, lesen Sie die folgenden Aussagen und entscheiden Sie, mit welchen Sie am meisten übereinstimmen:

Sie werden mit einer bestimmten Menge an Intelligenz geboren, und das ist etwas, das nicht verändert werden kann.

Unabhängig davon, wer Sie sind, gibt es nicht viel, was Sie tun können, um Ihre grundlegenden Fähigkeiten und Persönlichkeit zu verbessern.

Menschen sind in der Lage, sich zu verändern.

Sie können neue Dinge lernen und Ihre Intelligenz verbessern.

Menschen haben entweder bestimmte Talente oder sie haben sie nicht. Sie können keine Talente für Dinge wie Musik, Schreiben, Kunst oder Sport einfach erwerben.

Studieren, hart arbeiten und neue Fähigkeiten üben sind alles Wege, um neue Talente und Fähigkeiten zu entwickeln.

Wenn Sie den Aussagen 1, 2 und 5 am meisten zustimmen, haben Sie wahrscheinlich einen festen Denkansatz. Wenn Sie den Aussagen 3 und 4, und 6 am meisten zustimmen, neigen Sie wahrscheinlich zu einem Wachstumsdenkansatz.

 

Sehe ich überall Gefahren und gehe deshalb keinen Schritt voran, ist das ein Anzeichen für ein Fixed Mindset.

 

Was mache ich, um mein Mindset als Business-Inhaber zu stärken?

Es gibt vier Empfehlungen, die – so oder so ähnlich – immer wieder zu finden sind.

Sie lauten:

  • Der Weg ist das Ziel. Wenn es darum geht, ein Growth Mindset zu entwickeln ist hilfreich, den Weg zu einem Ziel als wichtigen Bestandteil zu sehen. Denn sind wir nur auf das Endresultat fixiert, übersehen wir, was wir auf dem Weg dorthin lernen oder erleben können.
  • Gewöhnen Sie sich „noch nicht“ an. Wenn Sie mit einer Aufgabe Probleme haben, erinnern Sie sich daran, dass Sie sie „noch nicht“ gut können. Das signalisiert unserem Gehirn, dass die Möglichkeit dazu besteht. Wir können alles schaffen – wenn unser Mindset auf unserer Seite ist.
  • Achten Sie auf Ihre Gedanken und Wortwahl. Häufig sprechen wir mit uns selbst, wie wir nicht mit unseren Freunden sprechen würden (oder wir hätten keine mehr). Doch wir finden es „normal“. Um ein Growth Mindset zu entwickeln ist es hilfreich, wenn wir negative Gedanken durch konstruktive, positive ersetzen.
  • Nehmen Sie Herausforderungen an. Fehler zu machen ist die beste Art etwas zu lernen. Wir denken so oft, dass andere sich mit uns beschäftigen, über uns nachdenken, uns „auf dem Schirm haben“.

Doch Tatsache ist, dass sie das nicht haben, weil sie zu viel mit sich selbst (und ihrem Mindset) zu tun haben. Deshalb – anstatt Herausforderungen zu vermeiden – nutzen Sie sie und haben Sie Spaß daran, wenn Sie feststellen, wie Sie Schritt für Schritt vorwärtskommen.

Und wie gut funktionieren diese Dinge in der Praxis?

All die genannten Tipps sind gut – wenn sie für Sie funktionieren. Wenn Sie jedoch für sich erlebt haben, in der Theorie klingt das gut, in der Praxis aber ist es nicht so einfach … gebe ich Ihnen recht.

Denn einfach mal so in ein anderes, besseres Mindset als Business-Inhaber zu switchen ist nicht so einfach.

Wäre es das, wären viele Therapeuten, Trainer und Berater arbeitslos. Und wir Coaches, die zeigen, wie man sein Business reibunslos-er und erfolgreicher führen kann, erst recht.

Was ist es also, dass uns immer wieder in die sprichwörtliche Suppe spuckt, wenn wir uns selbst optimieren wollen?

Es ist die Tatsache, dass jede Veränderung für unser Gehirn und für unser Nervensystem eine potenzielle Gefahr darstellt.

Um zu verstehen, warum es so schwer ist, sich zu verändern, müssen wir die wichtigste Aufgabe unseres Gehirns verstehen.

Veränderung ist so schwer, weil sie selbst eine mögliche Gefahr darstellt.

Wenn wir darüber nachdenken, etwas zu verändern – in unseren Gewohnheiten, Ritualen – also Dingen, wir schon seit Jahren oder Jahrzehnten so und nicht anders machen – kämpfen wir gegen mehr als nur eine Gewohnheit.

Wir kämpfen gegen unseren Überlebensmechanismus.

Lassen Sie mich das erklären. Wir alle haben gelernt von unseren Eltern, Familie und von unserem Umfeld. Und es wäre schön, wenn dort immer und überall ein förderndes, motivierendes Growth Mindset an der Tagesordnung gewesen wäre.

Doch dem ist meistens nicht so.

Sagen wir jetzt unserem Gehirn: Lass uns diese liebgewonnene Gewohnheit ändern, antwortet unser Gehirn: G E F A H R.

Und das gilt auch für die Dinge, die sinnvoll, harmlos oder wichtig erscheinen.

Nehmen wir das Beispiel Essen und die Veränderung unserer Essgewohnheiten.

Essen ist mehr als die Summe von Kalorien. Es sorgt für unser Überleben, gibt uns Trost, Wohlbefinden, vermittelt das Gefühl von Geborgenheit, es erinnert uns an Schönes oder Wichtiges, an Familientreffen, an unseren ersten Kuss, unser erstes Date, unseren ersten Erfolg … Essen ist für viele Menschen tief verwurzelt und erfüllt einen größeren Zweck, als uns nur zu sättigen.

Und genau da kommt dann die mögliche Gefahr für unser Gehirn ins Spiel, wollen wir etwas verändern.

Der Fachbegriff dafür lautet: Homöostase.

Der Begriff Homöostase beschreibt in der Physiologie die Aufrechterhaltung weitgehend konstanter Verhältnisse in einem offenen System.

Was leicht sperrig klingt bedeutet nichts anderes als: Es soll bitte möglichst alles so bleiben, wie es ist!

Und zwar auch dann, wenn es uns nicht glücklich macht.

Unser System versucht alles beim Alten zu behalten. Wir tun die Dinge, die wir kennen – und die sich sicher anfühlen, weil wir sie von unseren ersten Bezugspersonen so gelernt haben und gar nichts anderes kennen.

Und wir tun sie auch dann, wenn wir bestimmte Verhaltensweisen auf einer bewussten Ebene kontraproduktiv oder sogar schlecht finden. Wir bleiben bei dem, was sich so lange bewährt hat, denn: Wir leben ja noch.

Deshalb tun wir Dinge, die wir – oft im Nachhinein – als zum Kopfschütteln unsinnig betrachten.

Warum die Empfehlungen zur Veränderung des Mindset Theorie bleiben.

Zur Erinnerung, die vier Empfehlungen das richtige Mindset als Business-Inhaber zu bekommen, also ein Growth Mindset zu gewinnen, sind:

Der Weg ist das Ziel. Gewöhnen Sie sich „noch nicht“ an. Achten Sie auf Ihre Gedanken und Wortwahl. Und: Nehmen Sie Herausforderungen an.

Doch ist nicht die eigentliche Frage: Wie machen wir das – konkret?

Nehmen wir noch einmal das Beispiel Diät.

Es ist nicht so schwer, Gewicht zu verlieren. Wir müssen lediglich über einen gewissen Zeitraum weniger Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrauchen.

Wenn wir dann noch den Verbrauch etwas erhöhen – beispielsweise durch Sport – wird es noch leichter.

Theoretisch.

Doch praktisch ist das Geschäft mit dem Abnehmen eines der lukrativsten der Welt.

Gemäß einem Bericht von Facts & Factors betrug die weltweite Marktgröße für Gewichtsverlust und Gewichtsmanagement im Jahr 2021 224,27 Milliarden US-Dollar und wird voraussichtlich bis 2030 mehr als 405,4 Milliarden US-Dollar überschreiten (Marketdataforecast.)

Das ist viel Geld für eine Sache, die eigentlich nicht so kompliziert ist.

Warum ist Veränderung so schwer – und wie gehen wir damit besser um? Um diese Frage zu beantworten, gehen wir zurück zu dem Grund für unser Verhalten.

Zu unserem Gehirn.

 

Der limbische Teil unseres Gehirns, Chimp genannt von Prof. Peters, hat seinen eigenen Kopf.

Das Chimp-Paradox oder es wohnen zwei Herzen in unserer Brust.

Das Chimp-Paradox ist ein Konzept und Buch von Professor Steven Peters. Er erklärt darin anschaulich, warum wir Menschen immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen bei vermeintlich so einfachen Veränderungen.

Und was es ist, dass uns immer wieder in die Suppe spuckt, wenn wir uns selbst „an die Kandare“ nehmen wollen.

Die zwei konkurrierenden Kräfte.

Das menschliche Gehirn hat zwei primäre Denkweisen, die leicht miteinander in Konflikt geraten können. Es bedarf keines Neurologen, um zu wissen, dass Menschen nicht immer rational handeln. Tatsächlich enden wir oft sogar dann damit, etwas vollkommen anderes zu tun, wenn wir wissen, was die vernünftigste Reaktion sein sollte.

Aber warum ist das so?

Weil unser Gehirn in zwei unterschiedliche Teile aufgeteilt ist. Der erste Teil ist der „menschliche“ oder rationale Teil, der sich im Frontallappen befindet. Dieser Teil des Gehirns denkt und handelt auf der Grundlage von Fakten. Der zweite Teil, der im limbischen System lebt, wird als der innere Affe bezeichnet.

Unser Chimp.

Die Funktionen dieses Teils des Gehirns sind primitiver und unmittelbarer. Mit anderen Worten, der Affenanteil des Gehirns handelt aufgrund von Gefühlen und Emotionen.

Natürlich können diese beiden Arten der Informationsverarbeitung leicht in Konflikt geraten, und wenn sie das tun, siegt oft das Affengehirn. Schließlich arbeitet das limbische System, das evolutionär viel älter ist, schneller und sendet stärkere Impulse zur Handlung.

Und wenn wir uns vorstellen, dass uns ein Bär auf den Fersen ist, sollten wir möglichst schnell die Beine in die Hand nehmen und laufen – anstatt über das Für und Wider unterschiedlicher Strategien nachzudenken.

Der Chimp ist also so etwas wie unser menschlicher „Rauchmelder“. Mit dem Unterschied, dass der Rauch oft lediglich in unserem Kopf vorhanden ist.

Und wenn unser Rauchmelder oft anspringt, kann uns das empfindlich behindern.

Eine Geschichte:

Ronnie O’Sullivan ist ein englischer Snooker-Spieler, der bereits mit 16 Jahren um seine erste Weltmeisterschaft spielte.

Er war ein Ausnahmetalent und sehr erfolgreich. Doch mehr und mehr machten ihm seine familiären Umstände zu schaffen. Verständlicherweise, denn sein Vater musste eine Gefängnisstrafe wegen Mordes verbüßen. Seine Mutter saß wegen einer anderen Straftat ebenfalls im Gefängnis. O’Sullivan hatte zudem eine kleinere Schwester, um die er sich kümmerte.

Drei Verhaltensweisen hätten seine Karriere fast vorzeitig beendet: Dass er seine Emotionen nicht kontrollieren konnte und sogar während eines Spiels gewalttätig wurde. Sein Drogenkonsum und seine Schwierigkeiten, sich auf sein Spiel zu konzentrieren.

Er begann mit Prof. Steve Peters, der als Mindset-Coach für Leistungssportler bekannt war, zu arbeiten, um sein Denken so zu beeinflussen, dass es seine sportlichen Ziele unterstützte.

Wahrscheinlich funktionierte das nicht über Nacht.

Doch es ging so gut, dass er im Jahre 2023 erneut den Weltmeistertitel im Snooker gewinnen konnte, zum siebten Mal mit mittlerweile 47 Jahren, obwohl er mit 33 Jahren daran dachte, den Sport aufzugeben.

Der Kampf zwischen unserem emotionalen Gehirn und unserem rationalen Gehirn.

Die Conclusio aus dieser Geschichte:

Wir benötigen für unseren Chimp Werkzeuge und Anleitungen, um die Kontrolle über unsere Gedanken – und letztlich unsere Aktivitäten – zu erlangen.

Denn jede Information, die uns erreicht, gelangt zuerst zu unserem Chimp, dem emotional geprägten Teil unseres Gehirns.

Der wiederum entscheidet, ob wir es mit einer Gefahr zu tun haben. Und das ist eine gute Sache, denn der Chimp reagiert sehr viel schneller, als wir das mit unserem bewussten Denken – dem rational geprägten präfrontalen Kortex – könnten.

Es gibt nur ein Problem dabei.

Es ist nicht so gut, wenn wir uns lediglich eingebildet angegriffen fühlen und daraufhin jemanden (grundlos) beleidigen oder die falschen Dinge in unserem Business tun.

Der wichtigste Schritt ist es also, zu verstehen, wie unser Gehirn funktioniert.

Zu verstehen, dass wir diese zwei scheinbar gegensätzlichen Kräfte in unserem Bewusstsein besitzen. Das allein kann dazu führen, bessere Entscheidungen zu treffen.

Welche Strategien es noch gibt, unser Mindset als Business-Inhaber zu stärken, darum geht es im 2. Teil …

Wie gehe ich mit negativen Gefühlen um, um ein gutes Mindset als Business Inhaber zu entwickeln?

Dieser Teil unseres Exkurses über unser Gehirn im Allgemeinen und unser Mindset als Business-Inhaber im Besonderen könnte den Umfang einer Doktorarbeit haben.

Denn es gibt eine Menge Daten, die in diese Ausführungen einfliessen.

Für unsere Zwecke versuche ich, diesen Abschnitt so kurz und prägnant wie möglich zu gestalten.

Und das bedeutet:

  • Sie erfahren, welche Aktivitäten unser Unternehmer-Gehirn gut aufstellen, so dass wir gut arbeiten können. Und welche nicht.
  • Sie lernen, warum es wichtig (und normal) ist, dass wir uns aktiv um ein positives Mindset kümmern müssen.
  • Und wie es langfristig leichter wird, auch den 8.ten Weltmeistertitel einzufahren (um bei unserem Beispiel von Ronnie O’Sullivan vom letzten Kapitel zu bleiben).

Auf geht es …

 

Wenn wir unsere Gedanken aktiv auf etwas Schönes lenken, ein Tier beispielsweise, aktiviert das Oxytocin, ein Bindungshormon, das uns gut fühlen lässt.

Gehirnchemie – „gute“ Chemikalien und „schlechte“ Chemikalien.

Wenn ich in der Früh den Fehler mache, mich in den letzten Meldungen vom Tag zu ergehen erwischt es mich praktisch jedes Mal: Ich bin nicht motiviert, freue mich nicht auf den Tag und gleite zunehmend in schlechte Laune ab.

Auch wenn ich mich dabei erwische und ärgerlich darüber bin, weil ich früh eigentlich keine Nachrichten lesen will, wird es nicht besser. Im Gegenteil.

Warum ist das so?

Weil wir mit schlechten Nachrichten einen Schwall von Stresshormonen in unser System gelassen haben.

Wir lesen, wie gefährlich die Welt da draußen ist – und unser Chimp reagiert. Sie erinnern sich? Unser Chimp ist der Teil, der instinktiv auf Gefahren gepolt ist. Er warnt, er meckert, er agiert sich aus.

Er ist kein Idiot, das ist einfach seine Aufgabe.

Nun schwimmen also Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin durch unseren Organismus – und wir sind gepusht auf Aktion. Aber welche Aktion? Wir erleben ja keine direkte Gefahr. Und wir stecken in einem Teufelskreis von negativen Gedanken – Stresshormonen – noch mehr negative Gedanken – mehr Stresshormone – fest.

Gedanken sind Verbindungen zwischen Neuronen (Nervenzellen) im Neokortex des Gehirns, und diese Verbindungen lösen entsprechende chemische Reaktionen aus: Positive Gedanken lösen „Wohlfühl“-Chemikalien aus, während negative Gedanken Stresschemikalien aktivieren.

Stresschemikalien bewirken, dass das Blut aus dem präfrontalen Kortex des Gehirns abfließt (dem Bereich, in dem wir unser kognitives Denken durchführen). Das bedeutet, dass wir, wenn wir uns in einem negativen emotionalen Zustand befinden, buchstäblich nicht klar denken können, da uns der Teil des Gehirns, den wir für Problemlösung, Informationsverarbeitung, strategisches Denken, das Erkennen von Chancen und alle anderen höheren Denkprozesse benötigen, nicht zur Verfügung steht. (The Remmert Method.)

Sich zu ermahnen macht die Sache nur schlimmer.

In guter Absicht gehen wir jetzt hin und ermahnen uns: Denk an etwas anderes … lass es gut sein. Konzentriere dich auf deine Arbeit.

Das funktioniert nicht so gut, wie erhofft und wir werden ärgerlich mit uns selbst.

Verständlich.

Doch damit sorgen wir für noch mehr Stresshormone in unserem System. Und wir können noch weniger gut arbeiten.

Ein Teufelskreis.

Warum wir auf schlechte Laune gepolt sind.

Für eine lange Zeit war ich richtig wütend auf mich selbst (Hallo Stresshormone!), weil ich nicht so glücklich und zufrieden sein konnte, wie ich dachte, dass ich es sollte.

Und ich machte mir dafür Vorwürfe. Sie ahnen, dass ist genau die falsche Reaktion, um aus dem Stress wieder herauszukommen.

Denn unsere negative Polung hat einen Sinn.

Probleme zu erkennen – und dass frühzeitig – bringt mit sich, dass wir darauf vorbereitet sind und Lösungen finden.

Eine gute Sache also. Im richtigen Augenblick.

Denn wenn wir einen Berg von Problemen sehen, wenn wir etwas in unserer Firma tun wollen, dass nicht existiert und uns handlungsunfähig macht, nützt uns das nicht.

Natürlich geht es nicht darum, Aktivitäten im Business zu unternehmen, die uns die Existenz kosten könnten. Aber das ist leicht zu lösen, indem wir uns jeweils fragen: Was kann schlimmstenfalls passieren?

Wie der Stress weniger wird.

Wir können uns nicht aus dem Stress „rausreden“, wenn unser System von unseren Alarm-Hormonen überflutet ist.

Aber wir können andere Aktivitäten gegenüberstellen:

  • Physische Aktivitäten wie einen Spaziergang machen, etwas erledigen (Spülmaschine ausräumen, die Ablage machen, aufräumen), lenkt uns ab und bringt die Stresshormone runter.
  • „Gute“ Hormone aktivieren. Dazu gehören beispielsweise Oxytocin, das Bindungshormon, Serotonin, Dopamin.
Eine Übung, um sich wieder gut, motiviert und entspannt zu fühlen:

Denken Sie an Ihre Lieblingsfarbe. Stellen Sie sich vor, wie Sie darin baden und erleben Sie mit all Ihren Sinnen, wie großartig sich das anfühlt. Bauen Sie das Gefühl aus und senden Sie es in jede Zelle Ihres Körpers. Denken Sie an einen Menschen, ein Tier oder einen Platz, den oder dass Sie sehr mögen. Es geht um die Wärme, die Sie verspüren, wenn Sie daran denken.

Sie sollten keine Erwartungen oder traurige Gedanken daran haben. Und dann tauchen Sie ein in das Gefühl. Kosten Sie es aus und lassen Sie das Gefühl wachsen und sich ausbreiten.

Voilà! Sie haben gerade aktiv Feel-Good Chemikalien produziert.

Es ist gut möglich, dass Sie ein paar Minuten benötigen, um sich wieder entspannt zu fühlen, weil die Feel-Good Chemikalien weniger stark sind als unsere alarmierenden Chemikalien.

Aber auf diese Weise ist es möglich, unseren eigenen Zustand zu verändern.

Und das ist der erste Schritt, um in die Richtung zu gehen, in die wir gehen wollen.

Denn wir halten inne, nehmen war, wo wir stehen – und sind noch in der Lage, sinnvolle Entscheidungen zu treffen, die der Situation angemessen sind. Ideal ist es natürlich, wenn wir gar nicht erst gestresst sind und immer ruhig und entspannt auf äußere Einflüsse reagieren.

Doch für die meisten von uns ist dazu viel Übung nötig. (Durch NSDR, Meditation, Mindfulness, Yoga etc.).

Zusammenfassung

Unser Mindset als Business-Inhaber ist wichtig für unseren Erfolg. Auch wenn es keine leichte Sache ist, das zu beeinflussen. Wir benötigen Übung und Geduld dafür.

Doch wenn wir verstehen, dass wir als Business-Inhaber wie ein Leistungssportler sind, der sich auf seine Performance vorbereiten kann, wird es deutlicher.

Mancher hat Umstände erlebt, die Fokus und Konzentration erschweren. Ähnlich wie in der Geschichte von Ronnie O’Sullivan. Aber seine Geschichte zeigt auch, dass es möglich ist, die Auswirkungen dieser Umstände zu verändern.

 

 

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