Die Planung für ein Solo-Business gestaltet sich deutlich anders, als wenn Sie über ein Team oder ein, zwei Mitarbeiter verfügen.
Das wissen Sie natürlich.
Dennoch ist die Chance hoch, dass Sie hier lesen, weil Sie sich gestresst fühlen.
Oder frustriert sind, weil Sie in Ihrem Business nicht schneller vorwärtskommen.
In diesem Artikel nennen wir Ihnen Tipps, wie Sie als Einzelunternehmer weniger arbeiten – und dennoch viel schaffen.
Doch vorher räumen wir zwei Missverständnisse aus dem Weg.
Sie sind häufig der eigentliche Grund, warum wir das Gefühl bekommen, dass die Dinge gar nicht zu schaffen sind.
Planung für ein Solo-Business startet nicht damit, mehr zu schaffen.
Planung ist die Kur gegen Überforderung. Aber irgendwie funktioniert das oft nicht so, wie wir es uns wünschen. Es funktioniert nicht, weil wir dabei oft zwei Aspekte von Planung nicht berücksichtigen.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen in den Urlaub fahren. Sie mögen Sonne, Strand und die Seele baumeln lassen. Andererseits mögen Sie Berge, Wandern und aktiv sein.
Sie lösen das Dilemma, indem Sie mit Ihrer Familie sprechen, im Internet recherchieren und das Für und Wider abwägen.
Und Sie finden nach nicht allzu langer Zeit eine Lösung.
Anders agieren wir in unserem Business. Da sieht es eher so aus.
Wir haben eine Idee und sind begeistert. Wir legen los. Dann kommt die Ernüchterung, weil es nicht so funktioniert, wie gedacht. Wir versuchen es weiter, sind frustriert. Deshalb gönnen wir uns eine Pause, legen die Idee auf Eis, denn irgendwie war das womöglich …
Und starten erneut.
Mit derselben Reihenfolge und demselben Ergebnis.
Doch es geht auch anders.
Wenn wir Dinge aktiv eliminieren beginnt Planung für ein Solo-Business.
Was für den Urlaub gilt, gilt auch für die Ideen in unserem Business. Wir können nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, egal wie üppig das finanzielle Polster auch ist.
Wir müssen uns entscheiden. Strand oder Berge.
Und DAS ist das eigentliche Geheimnis von Planung. Oder von Produktivität.
Sich zu einem gegebenen Zeitpunkt nur auf eine Sache zu konzentrieren. Tun wir das nicht, leidet die Qualität, das Ergebnis – oder beides.
Und es ist sinnvoll, so zu planen, dass wir die Auf’s und Ab’s der Umsetzung einer neuen Idee berücksichtigen. Doch es gibt noch einen Aspekt, der Planung boykottieren kann.
Womit wir beim zweiten Aspekt angelangt sind, den Sie bei der Planung als Einzelunternehmer berücksichtigen sollten.
Warum uns die Mentalität von „diese eine Sache noch“ schadet.
Wenn man sie sieht, sammeln sie meistens Futter für schlechte Zeiten: Die Rede ist von Eichhörnchen. Bei uns Solopreneuren ist es kein Futter, wir sammeln Informationen.
Wir sind immer auf der Suche nach dem fehlenden Puzzle-Teil, das uns das Gefühl gibt, die Oberhand in unserem Business zu haben. Das Nugget Weisheit, der Workshop, der Kurs, der uns zur Ruhe kommen lässt.
Die Sache, die uns glauben lässt – wir sind endlich im Business Olymp angekommen.
Doch das passiert nicht, weil hinter der aktuellen Information schon die nächste wartet.
Und nach dem Kurs vor dem Kurs ist.
Die Lösung?
Wir müssen lernen, mit dieser Spannung zu leben. Wir müssen „Mut zur Lücke“ haben und verstehen, dass wir schneller vorwärtskommen, wenn wir uns einem Bereich widmen, ihn gut meistern und dann den nächsten.
Lesen Sie hier mehr dazu: Unsicherheit als Selbständiger: 5 Tipps für den Umgang damit
Als Einzelunternehmer gibt es viele Möglichkeiten, um im Tagesgeschäft schneller und effizienter zu arbeiten.
Damit sind wir bei den konkreten Tipps, die Ihnen mehr Geschwindigkeit in Ihrem Arbeitsalltag als Solopreneur verschaffen. (Pro Tipp: Wenn Sie sie einen nach dem anderen umsetzen ;))
Tägliche Organisation.
Hier nutzen wir vor allem diese Werkzeuge:
- Den Textexpander, ein Tool, um Textbausteine, die wir regelmäßig benötigen, nicht ausschreiben zu müssen.
- Workflowy, um Informationen zu sammeln, Listen zu erstellen, Ideen zu erfassen und Outlines für neue Programme, Kurse oder Projekte zu erstellen.
- Evernote, das Swipefile-Tool für alles, was merkenswert ist.
- ClickUp ist eines der Tools, die wir täglich nutzen, um Überblick über unsere täglichen/wöchentlichen/wiederkehrenden Aufgaben zu haben. Und das jeweils für uns selbst, aber auch für die Zusammenarbeit.
- Video: Als Selbständiger die Produktivität steigern: Timer-Technik. Ein Tool für Fokus.
- Und diese Sammlung: Podcast: Den Fokus verbessern: Tools von Dr. Andrew Huberman
Frameworks.
Wir schaffen für bestimmte Abläufe Rahmen, die wir nur wenig anpassen müssen, um ihn erneut zu verwenden. Beispielsweise für Landingpages. Für die Erstellung von Content.
Für Vorbereitung und Ablauf eines Workshops.
Für das Onboarding von Kunden.
Für die Planung unseres Business.
Übrigens ist auch der Discovery Bogen ein Framework. Sie können es unten kostenlos herunterladen.
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Automatisierung.
Automatisieren Sie wiederkehrende Aufgaben wie Rechnungsstellung, Zahlungserinnerungen oder E-Mail-Antworten mit Hilfe von Software oder Tools.
Hier eine kleine Auswahl:
Buchhaltungssoftware: Tools wie QuickBooks oder Xero können helfen, Rechnungen zu erstellen, Zahlungen zu überwachen und Finanzdaten automatisch zu aktualisieren.
E-Mail-Marketing-Software: Anbieter wie Mailchimp oder Sendinblue bieten automatisierte E-Mail-Kampagnen und Follow-up-Workflows, die E-Mail-Marketingaufgaben erleichtern.
Social-Media-Management-Tools: Hootsuite, Buffer oder CoSchedule helfen dabei, Social-Media-Beiträge zu planen und automatisch zu veröffentlichen.
Kundenbeziehungsmanagement (CRM)-Systeme: Tools wie HubSpot, Salesforce oder Zoho CRM können dabei helfen, Vertriebs- und Marketingprozesse zu automatisieren und Kundenkommunikation zu vereinfachen.
Online-Terminvereinbarungssysteme: Tools wie Calendly oder Acuity können dabei helfen, Terminvereinbarungen automatisch zu planen und zu verwalten.
Workflow-Automatisierungs-Tools: Tools wie Zapier, IFTTT oder Microsoft Power Automate können helfen, unterschiedliche Apps und Tools miteinander zu verbinden und Aufgaben zu automatisieren.
Delegation.
Delegieren Sie Aufgaben, die nicht unbedingt von Ihnen persönlich erledigt werden müssen, an Mitarbeiter oder Outsourcing-Partner.
Das können auch externe Mitarbeiter sein, die Sie über Plattformen wie Upwork oder Fiverr gewinnen können. In unserem Fall sind beispielsweise das Schneiden und Aufbereiten unserer YouTube Videos ausgelagert.
Es ist zuweilen nicht leicht, die passenden Bereiche zu finden, wo es wirklich signifikant Zeit spart zu delegieren.
Aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.
Zeitmanagement.
Planen Sie Ihre Arbeit sorgfältig und priorisieren Sie Aufgaben. Vermeiden Sie Ablenkungen, indem Sie Zeitblöcke für bestimmte Aufgaben einplanen und natürlich auch regelmäßig Pausen machen.
Hier mehr dazu: Video: Produktiver als Solopreneur: Mit Blockplanung
Verwendung von Technologie.
Nutzen Sie, wann immer möglich, Technologie und Tools, um Ihre Arbeit zu vereinfachen und schneller zu erledigen. Zum Beispiel können Sie die Cloud nutzen, um Dateien zu teilen und auf wichtige Daten von überall aus zuzugreifen.
Die Frage ist zuweilen, welche Technologie bringt mir den größten Nutzen?
Und da ist es eine gute Idee, sich mit anderen Unternehmern auszutauschen und zu hören, was diese Menschen nutzen. Bei uns geschieht das im Powerhouse, wo wir über solche Themen immer wieder Kurz-Workshops halten.
Mehr zur Nutzung von Technik für Produktivität hier: Video: Als Selbständiger die Produktivität steigern: Die super-wirksame Timer-Technik
Optimierung von Geschäftsprozessen.
Zu wissen, wo die eigentlichen Engpässe in einem Business sind, ist ein wichtiger Punkt. Denn es bringt wenig, an Dingen zu arbeiten, die – auch wenn sie perfekt gelöst sind – keinen echten Schritt nach vorn bedeuten.
Deshalb identifizieren Sie die Bereiche, die in Ihrem Business verbessert werden können. Wir definieren hier fünf wesentliche Bereiche. Durch eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse können Sie viel Zeit und Ressourcen sparen.
Und Ihren Umsatz leichter steigern.
Sie wollen wissen, welche der Bereich in Ihrem Business den meisten Impact bieten? Dann machen Sie unser kostenloses Business-Quiz. Sie erhalten im Anschluss eine umfangreiche Auswertung der Dinge, die gut laufen.
Und der Dinge, bei denen einen Verbesserung Ihnen viel bringt.
Auslagerung von nicht-kerngeschäftlichen Aufgaben.
Überlegen Sie, welche Aufgaben nicht direkt zum Kerngeschäft gehören, z.B. Buchhaltung oder IT-Administration, und überlegen Sie, ob es sich lohnt, diese Aufgaben dauerhaft auszulagern, um Zeit und Ressourcen zu sparen.
Zuweilen sind es auch so einfache Aufgaben, wie die Gestaltung eines Logos oder eines Flyers.
Denn immer dann, wenn wir als Einzelunternehmer Dinge tun, bei denen wir wenig Übung oder Erfahrung habe. Der Unterschied zum Punkt der Delegation ist für mich persönlich, dass ich einen Profi hinzuziehe, der von der Sache etwas versteht.
Bei der Delegation kann ich jemanden dauerhaft einarbeiten, der die Sache dann übernimmt.
Zusammenfassung
Wenn es um die Planung für ein Solo-Business geht, sind die Dinge oft weniger komplex, als sie auf den ersten Blick scheinen. Wenn Sie dabei ein paar Hinweise berücksichtigen.
Denken Sie daran – Sie machen Fortschritte, während Sie gehen. Und Sie werden besser, während Sie gehen. Manchmal sehen wir als Einzelunternehmer nicht, wie viele Schritte wir schon gegangen sind und lassen uns entmutigen.
Diese Tipps helfen. Probieren Sie es aus.
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