Während eines Akquise-Trainings erwähnte ich einmal, dass ich in fast 30 Jahren Verkauf nur drei Menschen getroffen habe, die keine Hemmungen hatten, potenzielle Kunden anzurufen.
Ich war keiner von ihnen.
Keine Sorge – Sie sind hier immer noch richtig, es geht tatsächlich um den Aufbau und Verkauf im Business. Aber solche Ängste begegnen mir immer wieder in unseren Coachings.
Die Frage, die viele beschäftigt: Bin ich gut genug für mein Business?
Ich habe lange darüber nachgedacht. Immer wenn ich eine Antwort formulierte, fand ich sie nicht präzise genug. Bis ich erkannte, dass es keine einfache Antwort gibt, weil die Frage vielschichtig ist. Aber es gibt zwei Perspektiven, die uns dabei helfen können.
Perspektive 1: Die Außenwirkung.
Von außen betrachtet gibt es viele Texter, Ernährungscoaches, Webdesigner, Telefonakquise-Dienstleister und Experten für Positionierung. Einige davon sind wirklich gut, andere eher weniger.
Interessanterweise schätzen viele Menschen ihre Fähigkeiten oft falsch ein – die Guten glauben, sie seien nicht gut genug, während die weniger Guten oft übermäßig selbstbewusst auftreten.
Die Frage, was „gut genug“ ist, hat viel damit zu tun, wie wir Erfolg definieren.
Ist es die Anzahl der Follower auf Social Media? Die Größe Ihrer E-Mail-Liste? Die Anzahl der Kunden, die wiederholt kaufen? Oder die Zufriedenheit dieser Kunden? Keine einzelne Zahl oder Metrik kann allein bestimmen, ob jemand erfolgreich ist.
Die Gefahr der „Vanity-Numbers“.
Manchmal verleiten uns sogenannte „Vanity-Numbers“ – also oberflächliche, scheinbar beeindruckende Zahlen – dazu, einen falschen Eindruck von Erfolg zu bekommen.
Ein paar Beispiele:
Eine Food-Bloggerin mit 18.000 Facebook-Fans musste wieder als virtuelle Assistentin arbeiten, weil sie trotz dieser Reichweite nicht genug Geld verdiente.
Eine Mitbewerberin hatte großartige Bewertungen, aber viele ihrer Kunden wechselten verzweifelt zu uns, weil die versprochenen Akquise-Strategien nicht funktionierten.
Ein Artikel von mir erhielt über 260 Likes, aber niemand meldete sich für unseren Newsletter an.
Diese Beispiele zeigen, dass äußere Kennzahlen nicht immer die Realität widerspiegeln. Erfolg ist oft wie ein Eisberg – das, was wirklich zählt, ist unsichtbar und liegt unter der Oberfläche.
Perspektive 2: Die fachliche Kompetenz.
Die zweite Perspektive betrifft Ihre fachliche Kompetenz. Sind diejenigen, die seit Jahren im Business sind, automatisch besser als jene, die erst kürzlich angefangen haben? Nicht unbedingt. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die Ihre Kompetenz beeinflussen:
1. Vorbildung.
Wenn Sie sich alle nötigen Fähigkeiten erst erarbeiten müssen, werden Sie mit der Zeit besser. Doch auch das Wissen, das Sie vor dem Start Ihres Business mitbringen, spielt eine wichtige Rolle.
2. Zielkunden.
Die Ansprüche Ihrer Zielgruppe variieren stark. Ein Webdesigner für 5-Sterne-Hotels benötigt andere Fähigkeiten als jemand, der Frauen über 60 dabei unterstützt, ein lokales Business aufzubauen.
3. Zeit im Business.
Je länger Sie im Business sind, desto höher sind die Erwartungen an Sie – von der Kommunikation mit Kunden bis hin zur Professionalität Ihres Auftritts.
Es gibt kein absolutes „gut“. Gut ist das, was für Ihre Kunden funktioniert. Sie müssen nicht perfekt sein – Sie müssen nur den Menschen, denen Sie helfen wollen, genau das bieten, was sie brauchen.
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Selbstzweifel erkennen und überwinden.
Selbstzweifel sind in unserer Branche keine Seltenheit. Das sogenannte Imposter-Syndrom – also das Gefühl, nicht gut genug zu sein – befällt jeden ernsthaften Unternehmer irgendwann.
Aber es ist möglich, diese Zweifel zu bewältigen. Und sie in gewisser Weise „zu kanalisieren“.
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Wann immer ein „nicht-gut-genug“-Gedanke aufkommt, stellen Sie sich die Fragen:
– Will ich das überhaupt erreichen?
– Falls ja, wie kann ich es möglich machen?
Diese Fragen helfen Ihnen, Ihre Zweifel zu hinterfragen und gleichzeitig einen klaren Fokus auf das zu legen, was wirklich wichtig ist.
Anstatt sich mit anderen zu vergleichen, konzentrieren Sie sich darauf, Ihre eigene Reise im Business fortzusetzen.
Und ganz ehrlich? Ein gesundes Maß an Selbstzweifel führt dazu, dass wir uns verbessern und lernen wollen. Sind wir zu zufrieden mit uns, tun wir das nicht mehr.
Selbstzweifel können also ein positiver Motor sein.
Zusammenfassung
Die Frage „Bin ich gut genug für mein Business?“ begleitet Sie so lange, bis Sie den ersten Kunden erfolgreich unterstützt haben. Jeder Erfolg mit einem Kunden gibt Ihnen den Beweis, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.
Und mit jedem weiteren zufriedenen Kunden wird Ihre Zuversicht wachsen.
Selbstzweifel sind normal.
Aber bleiben Sie dran, lernen Sie kontinuierlich, setzen Sie um und verbessern Sie. Das ist der Weg, auf dem echte Unternehmer vorankommen – nicht durch den Vergleich mit anderen, sondern durch das ständige Streben, besser zu werden.
Und was können Sie jetzt tun? Lesen Sie …
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